AfB gemeinnützige GmbH aus Essen erhält „Effizienz-Preis NRW 2015“ für sozialen und ökologischen IT-Service
• Ressourceneffizienz - Substitution ressourcenverzehrender Neuproduktion durch Aufbereitung von Gebrauchtgeräten
• Umweltschutz – Reduktion von Elektroschrott und CO₂ durch Wiederverwertung ausgemusterter IT-Hardware
• Gesellschaftliche Verantwortung – Beispiel für Inklusion und Integration in den ersten Arbeitsmarkt
Essen, 21. Oktober 2015 - Auszeichnung für die AfB gGmbH aus Essen, Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus. NRW Umweltminister Johannes Remmel überreichte heute in Essen den Effizienz-Preis NRW 2015 an den AfB-Gründer Paul Cvilak. Ausgezeichnet wird das Unternehmen für seinen nachhaltigen Wiederverwertungsansatz im IT-Bereich. Durch die Aufbereitung gebrauchter IT-Geräte trägt das Unternehmen zur Schonung knapper Ressourcen sowie zur Vermeidung umweltschädlicher Emissionen bei.
Seit 2004 beschäftigt sich AfB mit der Abholung, der Aufbereitung, der Datenlöschung sowie dem anschließenden Verkauf von gebrauchten IT-Geräten, die große Unternehmen zur Verfügung stellen. Nicht reparable Geräte werden zur Ersatzteilgewinnung zerlegt. In allen Bereichen des Unternehmens arbeiten zu je 50 Prozent Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Im Rahmen eines inklusi-ven Ausbildungsprojektes an den Standorten Essen, Köln und Düren erhalten junge Personen, die davor in einer Wertstatt für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigt waren, eine qualifizierte IT-Ausbildung, die ihnen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglicht.
Bisher sind über 400 Firmen, Banken, Versicherungen und Behörden AfB-Partner. Den ökologischen Erfolg durch die Aufbereitung und weitere Nutzung von mehr als 230.000 gebrauchten IT-Geräten in 2014, berechnete die TU-Berlin mit einer Einsparung von über 11 Mio. kg. Eisenäquivalenten, knapp 25 Mio. kWH Energie sowie über 7 Mio. kg CO2-Äquivalenten.
Bewusstseinswandel bei Unternehmen und Konsumenten
AfB zielt mit seinen Angeboten auf einen Bewusstseinswandel bei Unternehmen und Konsumenten. Je mehr Firmen sich für eine Partnerschaft entscheiden, je mehr Notebooks, Drucker, TFT, Mobiltelefone und PCs kann AfB in die Hände neuer Nutzer bringen. Dabei entstehen weitere Arbeitsplätze und Res-sourceneinsparungen. Hierzu garantiert das Unternehmen, dass die Geräte an einem der 14 Standorte in Europa (davon 9 in Deutschland) bearbeitet werden, und nicht in Entwicklungsländer geraten, um dort unter widrigen Voraussetzungen und Folgen für die Gesellschaft zerlegt zu werden. Mit seinem Konzept sensibilisiert das Unternehmen zudem die Gesellschaft für den RE-Use Gedanken. In Nordrhein-Westfalen können Interessierte an vier AfB-Standorten zu besonders günstigen Konditionen auf die aufbereiteten Geräte zurückgreifen, die AfB mit einer Garantie von ein bis drei Jahren Garantie an seine Kunden weitergibt.
Potenzial für Ressourcenschonung
Der Marktanteil von AfB in der IT-Remarketing Branche liegt noch unter 10 Prozent. Der Umsatz lag in 2014 bei knapp 10 Mio. Euro. Angesichts fehlender IT-Entsorgungsprozesse und wachsender Sensibi-lität für Datensicherheit und Nachhaltigkeit rechnet das Unternehmen mit einem großen Potenzial. Die AfB gemeinnützige GmbH ist einer der drei Preisträger des Effizienz-Preis NRW 2015. Das Unternehmen überzeugte die Fachjury des Wettbewerbs mit seinem innovativen Wiederverwertungsansatz im Rahmen eines geschlossenen Warenkreislaufs in Kombination mit gelebter Inklusion. Neben der AfB gemeinnützige GmbH wurden die CARL BECHEM GmbH aus Hagen und die Dörken MKS-Systeme GmbH & Co. KG aus Herdecke ausgezeichnet.
Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 42 mittelständische Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen ha-ben auf den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten "Effizienz-Preis NRW 2015 - das ressourceneffizien-te Produkt" beworben. Mit dem Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, prämiert die Effizienz-Agentur NRW innovative ressourcenschonende Produkte des Landes. Branchen- und themenübergreifend haben in diesem Jahr verschiedenste Unternehmen Produkte und Dienstleistungen eingereicht. Dabei handelt es sich z.B. um Lösungen in den Bereichen IT, Metallverarbeitung, Abwasserwärmenutzung, Möbelbau, klimaneutrale Herstellung von Kunststoffspritzgussteilen, Hochtemperaturkorrosionsschutz, Lüftungssysteme und innovative Verpackungssysteme.
Die Spannbreite der teilnehmenden Unternehmen reicht von Ingenieurbüros über Produktionsbetriebe aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu gemeinnützigen Organisationen, vom Ein-Mann-Betrieb bis zum „klassischen KMU“ mit 200 bis 400 Mitarbeitern.
Die eingereichten Bewerbungen spiegeln einen wesentlichen Trend im Bereich „grüner Produkte“ wider: Ressourcenschonung ist branchenübergreifend zu einem wichtigen Innovationsmotor und Wettbe-werbsfaktor geworden.
Über die AfB gemeinnützige GmbH
Als Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus hat sich AfB seit 2004 darauf spezialisiert, ausge-musterte IT-Hardware von großen Konzernen und öffentlichen Einrichtungen zu übernehmen Heute sind über 400 große Konzerne, Banken, Versicherungen und öffentliche Einrichtungen CSR-Partner von AfB. Sie sehen den Vorteil darin, notwendige Geschäftsprozesse ohne zusätzliches In-vestment mit sozialem und ökologischem Engagement zu verknüpfen. Durch diese Partnerschaften konnten an bisher 14 Standorten in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz über 200 Arbeitsplätze in der IT-Branche geschaffen werden, davon 50 Prozent für Menschen mit Handicap. Im Jahr 2014 wurden so über 230.000 Gebrauchtgeräte bearbeitet und vermarktet. www.afb-group.eu
Über den „Effizienz-Preis NRW 2015 – Das ressourceneffiziente Produkt“
Mit dem Aufruf zur Teilnahme an dem mit insgesamt 15.000 € dotierten Effizienz-Preis NRW 2015 suchte die Effizienz-Agentur NRW auch in diesem Jahr wieder Vorreiter für grüne Industrie- und Endverbraucher-Produkte sowie Dienstleistungen. Dabei geht es um den effizienten Material- und Energieeinsatz über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinweg. Das umfasst alle Aspekte von Rohstoffgewinnung über den Herstellprozess und die Gebrauchsphase bis hin zur Wiederverwertung. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Klimaschutz und in der Ressourcenschonung ist dies schon heute ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Um den „Effizienz-Preis NRW 2015 – Das ressourceneffiziente Produkt“ konnten sich mittelständische Unternehmen bis 1.000 Mitarbeiter und Unternehmenskooperationen aller Branchen mit Standort in NRW bewerben. Zum Zeitpunkt der Bewerbung mussten die Produkte bereits am Markt platziert sein oder als marktfähiger Prototyp vorliegen.
Über die Preisträger hat eine hochkarätige Fachjury entschieden. Jurymitglieder sind Dr. Thomas Delschen (Präsident des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen), Prof. Karin-Simone Fuhs (Direktorin Hochschule ecosign, Köln), Prof. Dr. Christa Liedtke (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH), Uwe Lück (Referent Technologie und Innovation IHK Ostwestfalen zu Bielefeld), Gabriele Poth (Leiterin Zentrum für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf), Burkhard Remmers (Leiter internationale Kommunikation Wilkhahn GmbH & Co.KG) und Ulrike Schell (Mitglied der Geschäftsleitung Verbraucherzentrale NRW).
Der Effizienz-Preis NRW wird alle zwei Jahre von der Effizienz-Agentur NRW, dem Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.
Über die Effizienz-Agentur NRW
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 30 Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Troisdorf (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl. Erfahren Sie mehr unter: www.ressourceneffizienz.de